GEO statt SEO? Warum jetzt ein neues Zeitalter im Web beginnt

GEO statt SEO? Warum jetzt ein neues Zeitalter im Web beginnt

Ich habe gerade an einem spannenden Webinar der Haufe Akademie zum Thema Generative Enginge Optimization teilgenommen – als einer der ersten Begriffe fiel dieser: Paradigmenwechsel. GEO statt SEO bedeutet: von SEO (Search Engine Optimization) verändert sich die Aufgabe zu GEO (Generative Engine Optimization). Der Wandel hat Fahrt aufgenommen und die Nutzung von KI-Systemen wie ChatGPT, Gemini, Claude oder Perplexity wächst schneller als alles, was wir je zuvor gesehen haben.

Doch was bedeutet das konkret?

Von Klicks zu Zitaten: Worum es bei GEO wirklich geht

Während klassische SEO-Strategien vor allem auf Klicks zielten – also auf das Ranking und den Traffic über Suchmaschinen – rückt GEO (Generative Engine Optimization) ein neues Ziel in den Fokus: Zitate. Bisher wurdest Du bei Google beispielsweise für die Suche „Baumgutachter in meiner Nähe“ gefunden. Das Keyword war hier „Baumgutachter“ – Google nutzt wenn verfügbar Deine Geo-Daten. Ich habe das mal ausprobiert. Als Ergebnis bekomme ich:

Geo statt Seo22

Heute (Juli 2025) fragen Viele schon ChatGPT, Perplexity oder Claude zum Beispiel so etwas: „Welche Firmen in meiner Nähe bieten eine zertifizierte Baumkontrolle und Baumpflegearbeiten an?“ Durch die ergänzten Details (Zauberwort „Long-Tail-Keyword“) wird die Antwort genauer – die KI kann bessere (und ggf. auch „spitzere“) Ergebnisse liefern. Außerdem entfallen Werbeanzeigen in Ki-Chatsystemen (zum Zeitpunkt der Artikel-Ersterstellung am 9.7.2025 – ich bin gespannt, wann sich das ändert). Als Ergebnis bekomme ich hier:

Geo statt Seo

Die Ergebnisse sind also völlig unterschiedlich. Das kann gerade für kleinere, lokale, nischige Unternehmen eine riesige Chance sein. Wer jetzt smart einsteigt, kann sich strategisch einen echten Vorsprung sichern.

Technische Basis bleibt – aber Inhalt wird König

Die Grundlage für GEO ist und bleibt eine solide technische SEO-Basis. Ohne sauberen Code, schnelle Ladezeiten, klare Seitenstruktur und Schema Markup geht es nicht. Falls Du also bisher schon Wert auf (technische) SEO gelegt hast: atme. Es war nicht umsonst. Aber: Die inhaltliche Qualität wird von LLMs (Large Language Models) jetzt deutlich stärker gewichtet.

Das bedeutet konkret: Wer relevante Inhalte mit guter Lesbarkeit, Quellenbelegen und echtem Mehrwerten erstellt, hat bessere Chancen – auch (oder gerade) als Nischenanbieter.

„Die Kunst der Relevanz“: Einfach umsetzbare Tipps, um für Generative Engines relevant(er) zu sein:

  • Struktur. Das geht los bei: nur eine H1 pro Seite – Zwischenüberschriften sind H2 oder H3. Es gibt nur eine H1 je Seite. Und die ist bitte aussagekräftig.
  • Bulletpoints und Listen helfen der Lesbarkeit für Mensch und Maschinen.
  • Statistiken, externe Quellen und aktuelle Daten machen Inhalte zitierfähig und stützen deine inhaltliche Authorität.
  • Schema.org-Markup ist kein Nice-to-have, sondern Pflicht. Dafür gibt es Tools und klare Logik. Ich kann dir dabei helfen.
  • Aktualität, Vertrauen und Klarheit (z. B. keine toten Links) zahlen direkt auf Relevanz ein. Blogartikel sind ein optimaler Weg, um das zu erreichen.
  • Outreach & Backlinks aus vertrauenswürdigen Quellen bleiben wichtig. Networke. Sei präsent in vertrauenswürdigen Quellen.
  • Und: HTML schlägt Schönheit – Funktionalität geht im Zweifel über fancy Design-Schnickschnack.

Eine Taktik macht noch keine Strategie

Wer GEO ernst nimmt, braucht mehr als ein einzelnes Quickfix-Tool. Auf Social Media wirst du geflutet mit Werbepostings, die dir erzählen: „Du musst nur XY machen und bist in 48 Stunden auf Platz 1“ (Vorausgesetzt, du bist im entsprechenden Algorythmus, weil du dich für das Thema interessierst.) Das war schon bei SEO unseriös – bei GEO ist das erst recht überholt. Keiner weiß aktuell mit Sicherheit, was morgen wie reagiert. Die Entwicklung ist momentan extrem dynamisch.

Strategie schlägt Taktik. Und diese Strategie heißt: Content ist Trumpf. GEO bedeutet, Inhalte konsequent auf Fragen, Formate und Funktionalität auszurichten.

Praktische GEO-Schritte: So geht’s los

Was kannst du heute tun?

  1. Nutzerfragen identifizieren, beantworten, mit Schema-Markup auszeichnen.
  2. Tools für „Deep Research“ nutzen, um herauszufinden, welche Fragen über dich oder deine Konkurrenz gestellt werden – und daraus ein FAQ-Raster entwickeln.
  3. In Meta-Descriptions schon die Kernaussage vorwegnehmen – das erhöht die Chance auf ein Zitat durch KI.
  4. Markenprofil stärken durch konsistente, vertrauenswürdige Erwähnungen – z. B. auf Wikipedia.
  5. Bloggen. Blog-Artikel sind langlebig, independent und zahlen auf viele Aspekte Deiner GEO ein.
  6. Du hast Fragen? Melde Dich bei mir.

GEO ist kein Projekt, sondern ein Prozess

GEO funktioniert nicht nach dem Prinzip „einmal gemacht, für immer gut“. Es ist ein lernender Prozess, der kontinuierlich gepflegt werden will:

  • Stelle regelmäßig die gleiche Anfrage (z. B. wöchentlich) an KI-Systeme und beobachte Veränderungen.
  • Passe deine KPI an: Sichtbarkeit, Zitat-Ranking, Share of Voice werden wichtiger als reiner Traffic.
  • Content Operations (ContentOps) ausbauen – also ein System etablieren, das Inhalte nicht nur erstellt, sondern auch gezielt pflegt, erweitert und aktualisiert. Du brauchst Struktur? Hier gehts zum gratis ContentOps Starter-Sheet.

Extra-Bonus: Barrierefreiheit zahlt auf GEO ein

Ein spannender Nebenaspekt: Die kommende Verordnung für barrierefreies Webdesign spielt auch in GEO hinein. Denn alles, was Lesbarkeit, Struktur und Verständlichkeit erhöht, macht Inhalte maschinenlesbarer – und damit zitierfähiger.

Wer jetzt startet, gewinnt doppelt

Noch ist GEO ein junger Begriff – aber die Richtung ist klar. Wer jetzt umdenkt und Inhalte für das neue Web gestaltet, wird überproportional profitieren. Und das Schöne daran: GEO belohnt genau das, was langfristig ohnehin sinnvoll ist – gute Inhalte, gute Struktur, echtes Vertrauen.

GEO ist keine Bedrohung für SEO – sondern seine nächste Evolutionsstufe.